狂草

きょそう10kyōsō0

N.
Kalligraphie  wilde Konzeptschrift f f; wilde Kursivschrift f f (durch extreme Vereinfachung geprägter handschriftlicher Schreibstil).

auch als »exzentrische Konzeptschrift« übersetzt. 「盛唐時代に起こった草書の革新的書風のこと。中国書法史に見る盛唐時代は、王羲之の書を典型とするあまり、形のみの模倣が目立つ草書が主流であった。この風潮を打破しょうという意識が起こり、それを実践した人物に張旭や懐素があげられる。この二人は特に草書を得意とし、興に乗ると運筆の勢いや字形、大小、連綿などにとらわれず、自由奔放な草書を書いた。このような草書を狂草という。張旭には「古詩四帖」、懐素には「自叙帖」などの代表作がある。しかし、彼らの草書は二王以来の草書をよく学んだ上でのことで、懐素「草書千字文(千金帖)」とに見る通り基礎的な骨格があり、決して亜流ではない。この書風は後の黄庭堅や祝允明らに強い影響を与えた。出所:「書の至宝-日本と中国2006」」

JPP (22.08.2021)

Die Übersetzung »verrückte Konzeptschrift« hätte man nicht löschen müssen. Sie findet auch in Fachliteratur Verwendung. Zudem ist sie nah am originalen Ausdruck. Vereinfachung ist darüber hinaus vereinfachend bzw. sogar falsch, schließlich wird hier nichts »vereinfacht«, im Gegenteil gilt diese Schrift ja nicht selten als unlesbar, also gerade schwer. Charakteristisch für das 狂草 ist die Expressivität, in ihrer Allianz von Geschwindigkeit und extremer Abstraktion (nicht Vereinfachung!). Daher auch die

anonymous (23.08.2021)

zahlreichen, beidseitig anerkannten Analogien (bspw. Michel Tapié und 森田子龍) von informeller Kunst und 前衛書, das ja in mancherlei Hinsicht mit dem 狂草 vergleichbar ist. 狂草 kann man, wie auch Wolfram Müller-Yokota anmerkte, gar nicht langsam schreiben, »denn über den nächsten Strich erst nachzudenken, bringt den Schreiber der Konzeptschrift durchaus aus dem Konzept.« – ein Satz der von Georges Mathieu hätte stammen können. Hans Dieter Huber nennt 懐素, einen tangzeitlichen Mönch, der seine trunkenen Buchstaben

anonymous (23.08.2021)

angeblich sogar auf Wänden hinterließ, übrigens den ersten Graffiti-Künstler. Ich möchte glatt eine Neuverflimung von »Wild Style!« (1982) einfordern, die uns den exzessiv trinkenden und schreibenden 懐素 im Tang-China zeigt.

JPP (23.08.2021)