義訓

くんgikun0

N.
einem Kanji nach dessen Bedeutung zugeordnete japanische Lesung f f (insbes. im Manyō·shū).

Was ist hier mit "Ad-hoc" gemeint? "Ad-hoc", da (kon)textgebunden? Die Lautung (Lesung) der Kanji-Zeichen ist ja auf jeden Fall die der Kun-Lesart. Aber die Kun-Lautung ist, wenn ich es richtig verstanden habe, nicht dem jeweiligen Zeichen selbst entnommen, sondern den anderen Wörtern mit der Kun-Lautung, die zu dem vorliegenden Kontext passen. Also ist das ein bisschen wie die Ateji-Praxis.

anonymous (13.07.2013)

Ad-hoc bzw. spontan ist die assoziative Bezugnahme zur Kun-Lautung eines anderen synonymischen Wortes bei der semantischen Auslegung eines Kanji-Zeichens in einem Text, das eigentlich eine andere Kun-Lautung hat als gelesen.

anonymous (13.07.2013)

Nicht "synonym" und auch nicht spontan, denn die normale Lesung ergibt oft keinen Sinn.

anonymous (15.07.2013)

Gewissermaßen konnotativ verwandt mit dem gemeinten Sinnesgehalt des Wortes im Text, könnte man sagen. Das, was mit dem jeweiligen Zeichen im Text eigentlich gemeint ist, muss für die Leser ersichtlich sein, sonst würde sie ja keine konnotativ-assoziative Verbindung (z.B. "Wärme") zu dem anderen Wort (z.B. 春) herstellen können, wenn sie das Zeichen (z.B. 暖) in dem jeweils vorliegenden Text vor sich hat. Es muss auf jeden Fall textinterne Konventionen geben, nach denen sowohl der Schreiber als auch seine Leser die konnotativen Assoziationen zwischen möglichen Wortern in einem Wortfeld herzustellen haben, es sei denn, neben dem Zeichen steht, wie man es zu lesen hat in Furigana o. Ä.

anonymous (15.07.2013)

Dass z.B. 「左右」 als まで gelesen wird, muss der Leser wissen. In diesen (und in vielen anderen Faellen) gibt es keine textinternen Konventionen und auch keine Furigana.

anonymous (15.07.2013)

Auf jeden Fall muss ein konnotativ-assoziatives Bindeglied muss vorhanden sein, über das man Wörter miteinander in Beziehung setzen kann (左右 'beide Hände' - 真手 'beide Hände' - まて/まで ). Das kollektive Wissen, über welches Wort man Wörter in Beziehnung setzt, muss bis zum gewissen Grade "konventionalisiert" gewesen sein, selbst wenn man das Ganze wohl recht spielerisch gestalten konnte.

anonymous (15.07.2013)