Dan wrote:Eine kleine Suche bei Google Books liefert vielmehr "Martin Deutinger" als Urheber.
In diesem Buch auf Seite 13f. findet sich der folgende Satz.
Wo es dem menschlichen Geiste gelingt, den Funken des Lichtes festzuhalten, der aus dem Leben überall da hervorbricht, wo die Ewigkeit die Zeit berührt, und diesen Geistesblick in Worte zu fassen, da ist Poesie.
Eine japanische Übersetzung ist mir nicht bekannt.
Nichts gegen eine "kleine" Suche bei Google, aber ....
Das erfragte Zitat war: "Unsere Sache ist es, den Funken des Lichts festzuhalten, der aus dem Leben überall da hervorbricht, wo die Ewigkeit die Zeit berührt."
Es wird Friedrich Schiller zugeschrieben, der von 1759 bis 1805 gelebt hat.
Das von dir gefundene Zitat ist: "Wo es dem menschlichen Geiste gelingt, den Funken des Lichtes festzuhalten, der aus dem Leben überall da hervorbricht, wo die Ewigkeit die Zeit berührt, und diesen Geistesblick in Worte zu fassen, da ist Poesie."
Es stammt aus einem Buch (Ueber das Verhältniß der Poesie zur Religion) von Martin Deutinger (1815-1864), das 1861 erschienen ist.
Deutinger ist offenbar ein guter Kenner von Schiller, Goethe und anderen Schriftstellern.
Es gibt nun zwei Moeglichkeiten:
1) Jemand hat den Satz von Deutinger gekuerzt und ihn dann als Zitat von Friederich Schiller ausgegeben, worauf er als gefluegeltes Wort von Schiller in die Literatur einging.
2) Deutinger hat den kurzen Satz bei Schiller gelesen, ihn etwas ausgebaut und dann ohne Quellenangabe in seiner Vorlesung verwendet.
Das muesste bedacht werden, bevor man aus einer kleinen Suche bei Google schlussfolgert, dass "vielmehr Martin Deutinger <..> Urheber" ist.
Grundsaetzlich ist beides moeglich, doch mir scheint es einfacher zu erklaeren, weshalb aus einem kurzen Satz ein etwas laengerer wurde, als zu erklaeren, weshalb der laengere Satz auf diese Weise verkuerzt wurde. Der Vorteil dabei ist, dass die zeitliche Abfolge stimmt und man ohne die Hypothese, dass die verkuerzte Variante dann rueckwirkend Schiller untergejubelt wurde, auskommt.
Allerdings hatte ich noch keine Zeit in der Gesamtausgabe der Werke Schillers nachzuschauen.
niremori