Gerrit wrote:Soweit ich weiß, verändert sich bei den Seitenzahlen (zumindest in der Büchern von Makino/Tsutsui) nichts. Die sind ja auch untereinander „verlinkt“.
Das ist richtig, ich habe geraden nachgeschaut. Allerdings muss das nicht unbedingt auch gleichzeitig eine Versichertung vor Änderungen oder Ergänzungen in einer zukünftigen Neuauflage sein. Das BunkeiJiten jedenfalls schert sich nicht um Seitenzahlen.
Gerrit wrote:
ralferly wrote:Ach kommt schon, ein bisschen Nachschlagewerke selbst zu bedienen sollte man doch schon vom Lerner verlangen dürfen. Das hier ist ein Japanisch-Deutsches Wörterbuch, keine elektronische Grammatik oder was auch immer für Vorstellungen in den Köpfen mancher Nutzer da kursieren mögen.
Da würde ich aber mal die Frage aufwerfen: Wieso hat das in einem Wörterbuch nichts verloren?
Vielleicht weil es in der Natur eines
Wörterbuches liegt, sich nicht primär um Grammatik zu kümmern. Noch dazu ist das Wadoku nicht nur dem Namen nach ein Japanisch-Deutsches Projekt, was möchte z.B. ein japanischer Übersetzer mit einer englischen Erklärung einer japanischen Grammatik anfangen?
Für grammatische Fragen wurde extra die Grammatik-Wiki ins Leben gerufen. Gerne kann ja aus dem Wadoku (oder einem Dokuwa) Verweise auf diese gelegt werden und von dort aus dann auf diverse käuflich zu erwerbenden Grammatikwerke weiterverwiesen werden.
Gerrit wrote:Abgesehen von der Umprogrammierung der Software würden diese Informationen ja keinerlei Schaden anrichten.
Von Schaden hat keiner gesprochen- nur davon, dass eben jene Angaben, deren Nützlichkeit zudem noch stark fragwürdig sind, nicht in einem
Wörterbuch, ganz gleich, ob dies gedruckt oder in elektronischer Form vorliegt, passen und allenfalls der Übersichtlichkeit abträglich sind.
Gerrit wrote:Man könnte genauso gut behaupten, dass zigtausende Einträge zu irgendwelchen Personennamen, geographischen Namen usw. in einem Wörterbuch auch nichts verloren haben.
Nun, das ist in der Tat wahr. Wenn es dich stört, dann bitte doch um eine Auslagerung. Die Monashgruppe (Edict usw.) um Jim Breen handhabt dies vermutlich aus eben jenem Grunde auch so...
Hier wird allerdings immerhin ein Versuch gemacht, Wörterbuch und Grammatik soweit zu trennen, wie es möglich ist. Warum soll dieser löbliche Versuch weniger Achtung finden als die brandneue Idee, aus dem (für jedermann zugänglichen) Wadoku auf (nur einem begrenzten Kreis der Nutzer verfügbare) komerzielle Nachschlage zu verweisen?
Gerrit wrote:Zum letzten Punkt: Welche Konkurrenzprodukte gibt es denn (das ist jetzt eine wirklich interessierte Frage für mich)?
Ich lasse hierbei einfach einmal alle vorrangig englischsprachigen Werke außen vor, die Liste wird schon lang genug:
完全マスター文法日本語能力試験1・2・3級
日本語文法大辞典
どんあときどう使う日本語表現文型辞典
くらべてわかる日本語表現文型辞典
J. Rickmeyer: Japanisches Morphosyntax
M. Ebi Praktische Grammatik
M. Gewehr: Japanische Grammatik
B. Lewin: Abriß der japanischen Grammatik
T. M. Groß: Kleines Handbuch japanischer Funktionsgefüge
T. M. Groß: Kleines Handbuch japanischer Adjektive
I. Hasselberg: Lexikon japanischer Verbalkomposita
Und auch das ist natürlich nur eine Auswahl! Es wäre müßig, jedes der Bücher als "Index" oder zumindest "Flag" aufzunehmen- allerdings ist nicht einsichtig, wieso einige davon eben im Wadoku "beworben" werden, andere aber nicht. Und dies stellen lediglich die Bücher mit Bezug zur Grammatik dar, was ist mit all denen, die sich dem Thema Vokabular widmen?
Ferner stellt sich nicht nur die Frage der Vollständigkeit oder Ausgewogenheit der gebotenen Informationen, es ist auch die Frage, ob die Nutzer des Wadokus mit den Informationen dann tatsächlich etwas anfangen können. Ob die von die vorgeschlagenen Bücher in deinen Augen "weit verbreitet" sind oder nicht, das spielt eigentlich keine Rolle. Fakt ist: Nicht jedem Nutzer steht es zur Verfügung- ich behaupte einmal auch aus der Bauch-Erfahrung hier im Forum heraus, dass die Bücher sogar nur einem sehr kleinen Teil der Nutzerschaft des Wadoku innerhalb weniger Minuten in die Hand gelangen- und nicht jeder Nutzer kann in den Besitz der Bücher ohne einen erheblichen Aufwand an finanziellen und tatsächlichen Anstrengungen gelangen. Daher sehe ich die Nutzbarkeit einfach nicht im notwendigen Maße gegeben.
Wenn schon Zusatzinformationen ins Wadoku aufgenommen werden, sollten diese auch für jeden Nutzer von Nutzen sein, und nicht nur einem kleinen, ausgewähltem Kreis von Bücherwürmern. Das ist letztlich auch die Philosophie, die hinter Wadoku steht. Also: Aufnahme in die Wiki sehr gern, "esoterische Hints auf andere Literatur" im Wörterbuch direkt: nein.
Darüber hinaus sind die Links auf das Kokuji, die japanische Wikipedia und Google natürlich nicht Bestandteil der Datenstruktur des Wadoku sondern werden während der Laufzeit durch eine Serveranfrage erzeugt. Und sie dienen auch nicht primär dem Nutzer, sondern den Editoren. Sowohl technisch, als auch konzeptionell besteht da ein großer Unterschied.
Gerrit wrote:Wadoku ist doch bei der Übersetzung eines Textes für viele Leute die erste Anlaufstelle. Wenn sie dadurch noch ihr Japanisch verbessern können – ist doch super. (..)
Das ist jetzt zwar alles keine Kritik am Wadoku-Inhalt, aber manche Konzepte funktionieren eben an anderen Stellen (bislang) besser als in Wadoku. Man kann dann doch super beide Welten verknüpfen.
Noch einmal: Das, was du ansprichst, ist nicht primäres Anliegen und Sinn dieses Projektes. Sicher, ein sehr toller Nebeneffekt, aber nicht das primäre Anliegen.
PS: Zu den Langzeichen und Abwandlungen.
Das KanjiDic von H-G Bibiko hält diese Informationen bereits bereit. Im Prinzip könnte man diese auch direkt in die Indizierung der Beiträge mit einbeziehen, so dass Eingaben mit Langzeichen dann auf deren moderne Varianten verweisen. Außerdem könnten so auch im Wörterbuch veraltete Schreibweisen identifiziert und ggf. als solche markiert oder gar herausgetrennt werden.
Das wäre sicher auch eine gute Vorarbeit für ein Dokuwa.